Es war einmal ein kleines, neugieriges Schaf namens Wolli. Wolli liebte es, durch die Wiesen zu laufen und neue Abenteuer zu erleben. Eines Tages traf es am Waldrand auf einen großen, grauen Wolf. Der Wolf sah stark und furchteinflößend aus, aber Wolli hatte keine Angst.
„Hallo, Wolf!“, sagte Wolli fröhlich. „Willst du mit mir spielen?“
Der Wolf schaute das kleine Schaf mit seinen scharfen Augen an und lächelte. „Spielst du wirklich mit einem wie mir?“, fragte der Wolf überrascht.
„Natürlich! Warum nicht?“, antwortete Wolli. „Nur weil du ein Wolf bist, heißt das nicht, dass du böse bist. Lass uns verstecken spielen!“
Der Wolf zögerte, aber Wolli war so freundlich und sorglos, dass der Wolf einwilligte. Sie spielten den ganzen Tag. Wolli versteckte sich hinter Bäumen und der Wolf fand ihn immer wieder. Sie lachten zusammen und hatten eine wundervolle Zeit.
Am Abend sagte der Wolf leise: „Weißt du, Wolli, ich bin eigentlich ein gefährliches Tier. Alle Schafe haben Angst vor mir, weil Wölfe oft Schafe fressen.“
Wolli schaute den Wolf mit seinen großen, unschuldigen Augen an und sagte: „Aber du hast mich nicht gefressen. Du bist mein Freund. Und Freunde tun einander nicht weh.“
Der Wolf war überrascht. Er hatte den ganzen Tag mit Wolli gespielt und gar nicht an seine üblichen Instinkte gedacht.
Dann lächelte er und sagte: „Du hast recht, Wolli. Vielleicht kann ich anders sein.“
Aber als sie nach Hause gingen, wartete Wollis Herde schon. Und die Herde fragte: „Wo warst du so lange?“ Wolli grinste und sagte: „Ich habe den Wolf versteckt. Aber er hat mich immer wieder gefunden!“